Der Jakobsweg von meiner Haustür in Nürnberg bis nach
Konstanz ist geschafft. Rund 450 Kilometer Fußmarsch liegen hinter mir. Die
vielen Eindrücke, die ich auf diesem Weg aufgenommen habe - nicht zu
beschreiben. Jedes Jakobsweg-Symbol auf dieser Strecke, jede Ortschaft, durch
die er hindurchführt, jede Kirche und noch so kleine Kapelle, jede Brücke, jede
Begegnung - alles hat seine Spuren hinterlassen. Das erste große Etappenziel
ist erreicht, der Jakobsweg in Deutschland ist bewältigt. Nun wartet mit der
Schweiz die nächste Herausforderung. Auf dieses Abenteuer werden wir uns voraussichtlich
im Mai 2015 einlassen.
Doch zuvor möchte ich gern noch einmal einen Blick zurück
werfen.
Als ich mich am 22. März diesen Jahres von Zuhause aufmachte,
ahnte ich nicht, was mich auf diesem Weg
als Pilger erwartet und vor allem: ich hätte nie für möglich gehalten, dass ich
vom Pilgern so infiziert werde. Eigentlich wollten Roland und ich den
mittelfränkischen Jakobsweg Richtung Rothenburg nur als "Übung"
wandern. Es war auch nicht geplant, überhaupt bis Rothenburg zu pilgern. Ursprünglich
wollten wir ja den Weg über Abenberg, Gunzenhausen und Nördlingen nehmen.
Doch der erste Tag machte uns - trotz des Regenwetters - so
viel Spaß, dass wir uns gleich für den darauffolgenden Samstag die nächste
Etappe vornahmen und dann, am dritten Samstag in Folge noch den Rest bis
Rothenburg draufsetzten. Nun konnten wir den 17. Mai, an dem es offiziell losging,
kaum erwarten.
Nachdem wir uns nun schon 96 Kilometer von Nürnberg entfernt
hatten, änderten wir unseren Plan und setzten den Pilgerweg von Rothenburg bis Ulm
fort. Ursprünglich wollten wir dann erst 2015 das Teilstück bis Konstanz absolvieren,
aber wir waren so fasziniert, dass wir diese Etappe unbedingt noch in diesem
Jahr durchziehen wollten. Und so ist es
auch geschehen.
Allen, denen wir begegnet sind, die uns auf einem Teil des Weges begleitet haben, mit uns
gesprochen haben, uns gegrüßt haben, uns "Buon Camino" zugerufen
haben, uns beherbergt haben, uns auf dem Weg einfach nur ein Lächeln geschenkt
haben, ihnen sei allen an dieser Stelle
gedankt.
Ganz besonders denken und danken möchte ich den Menschen,
deren Begegnung für mich wertvoll war und die wohl für immer einen Platz in
meiner Erinnerung einnehmen:
Detlev, 70 Jahre, unterwegs zu Fuß von Aschaffenburg nach
Rom. Auf unserer allerersten Etappe von Rothenburg bis Wallhausen kreuzten sich
immer wieder unsere Wege. In Wallhausen übernachten wir im selben Gasthaus