Von Heilsbronn nach Lehrberg

29.03.2014 - Die zweite Etappe auf dem Jakobsweg von Nürnberg nach Rothenburg war wettertechnisch völlig konträr zum vorherigen Samstag. Stapften wir eine Woche vorher noch bei fast permanentem Nieselregen und Gegenwind durch die Landschaft, wurden wir heute mit Kaiserwetter belohnt. Am Ende des Tages sollten wir ordentlich Farbe bekommen haben. Zunächst holten wir um 9 Uhr unsere Besichtigung des Heilsbronner Münsters nach, das ja am Samstag vorher bei unserer Ankunft bereits geschlossen hatte. Außerdem fehlte in unserem Pilgerpass auch noch der Stempel, der natürlich ebenfalls ergänzt werden musste. Bei strahlendem Sonnenschein setzten wir gegen 9:20 Uhr unseren Pilgerweg fort, der uns über Großhaslach und Weihenzell bis zu unserem Ziel nach Lehrberg führte. Wie auch schon am Samstag zuvor in Heilsbronn standen wir auch hier bei der Pfarrkirche St. Margaretha vor verschlossenen Türen.
Nach einem Weizen, bzw. "Russen" auf einer sonnendurchfluteten Wirtshausterrasse brachte uns Rolands Tochter Janina, die zwischenzeitlich mit dem Auto nach Lehrberg gekommen war, wieder nach Hause.



 Morgenstimmung am Münster in Heilsbronn

 Der Klostergarten ist frühlingshaft gestaltet
 Die Pfarrkirche ist als ehemalige Zisterzienserkirche Maria und Jakobus geweiht
Sie blickt auf eine fast 900-jährige Geschichte zurück

 Blick über den Stadtweiher
.
Ein romantischer  Waldweg führte uns zu unserem ersten Etappenziel
 

                                     
Gegen 10.30 Uhr erreichten wir Großhaslach. Dort machten wir eine Trinkpause und besichtigten die schöne Marienkirche.

 


 Die Pfarrkirche St. Maria wird 1144 erstmals urkundlich erwähnt


Jeder Konfirmand hat seine eigene, selbst verzierte Kerze, in der Kirche stehen. Bei jedem Gottesdienst werden sie angezündet


 Im spätgotischen Bahrhaus neben der Kirche befinden sich neben Stempel und Gästebuch...




 ... in das Roland gerade eine Eintragung vornimmt...
...auch der 1000-jährige Taufstein

Am Ortsende von Großhaslach hat die Gemeinde im Jahre 2012 einen Besinnungsweg unter dem Namen "Vier Perlen am Jakobsweg" erstellt. Dabei werden die vier Elemente Wasser, Feuer, Luft und Erde in besonderer Weise dargestellt. Dazu befindet sich an jeder Station eine Tafel mit einem dazu passenden Bibelspruch. Nähere Infos unter http://www.grosshaslach.de/kirche/flyer_Perlen.pdf





 














 


 





 




    



 

Wieder ging es durch ein Waldstück, ehe wir bei Reckersdorf ins Tal hinab gingen, um auf der anderen Seite wieder steil bergauf zu gehen.



Dort überquerten wir die Kreisstraße, die von der Bundesstraße 14 nach Bruckberg führt.
Die heutige Etappe sollte deutlich hügeliger werden, als die erste Etappe. Über Wiesen und Felder ging es über Forst (Stephanuskirche war leider abgeschlossen) nach Weihenzell.


 nach etwa 3 Kilometern waren vom Waldrand aus die Häuser der Ortschaft Forst zu sehen

Am Ortsrand machten wir Bekanntschaft mit einem quirligen Berner Sennenhund, der uns gar nicht mehr von der Seite weichen wollte ("Er will doch nur spielen")



 Die Pfarrkirche St. Stephanus war leider verschlossen

 Am Ortsausgang eine aufgegebene Gaststätte, die ihre besten Zeiten lange hinter sich hat


Teilweise sind die Wegmarkierungen recht originell. Dazu sei angemerkt, dass allgemein die Wegauszeichnung vorbildlich ist.
Gegen 12:30 erblickten wir Weihenzell. Oberhalb der Ortschaft befindet sich ein schöner Rastplatz, an dem wir eine Mittagspause einlegten
 

 Zur großen Freude und Überraschung zauberte Roli zwei Flaschen "Hetzi" aus seinem Rucksack

 
Nach einer halben Stunde gingen wir hinunter und besichtigten die Jakobskirche mit einer sehr schönen Jakobsfigur. Dort holten wir unseren dritten Stempel. Besonders toll fanden wir, dass für durstige Jakobspilger ein Kasten Mineralwasser bereitgestellt war und zwar kostenlos. Wir hatten unsere eigenen Getränke dabei und bedienten uns nicht, dennoch eine schöne Geste.

 Blick auf die Jakobskirche in Weihenzell
 Ein origineller Brunnen am Ortsrand
Die Pfarrei St. Jakobus wurde 1319 erstmals urkundlich erwähnt
In der Schautafel der Pfarrgemeinde befindet sich eine Traueranzeige, die zum Nachdenken anregt
 
Wolfi erstellt einen Gästebucheintrag
und Roli ergänzt seinen Pilgerausweis mit einem weiteren Stempel

 In dieser Muschel ist ein Stift für Eintragungen ins Gästebuch aufbewahrt

 Eine ganz nette Geste: Wasser für durstige Pilger.

 Der Hl. Jakobus
 Für einen kleinen Obulus konnte man sich eine  Pilgerkerze mitnehmen
 Ein Schelm, wer Böses denkt...

Nach Weihenzell hatte der Jakobsweg eine Überraschung parat. Die Route des Jakobsweges wurde verändert, denn Anstatt durch das Tal über 2,2 km - wie in der Karte und dem Pilgerführer angegeben - führte uns die Ausschilderung über einen Bergrücken 3,7 km nach Wernsbach.


Auch Wernsbach hat ein schönes Kirchlein, welches wir kurz besichtigten. Wie schon auf der Etappe I in Roßtal, wurden wir auch hier mit Orgelmusik begrüßt. Der Organist legte gerade eine Übungseinheit ein.
Die Johanneskirche stammt aus dem 15. Jahrhundert, geht aber auf eine Marienkapelle von 1168 zurück


Nach Wernsbach machten wir noch eine kurze Trinkpause und legten etwas die Füße hoch. Das Ziel in Lehrberg war nun nicht mehr gar so fern (noch 8 km) und wir orderten einstweilen unseren Abholdienst für 16.30 Uhr.
 
 und weiter geht die Pilgerreise

Verdiente Pause zwischen Wernsbach und Röshof

Der Weg ist das Ziel

Buhlsbach ist die letzte Ortschaft vor dem Ziel Lehrberg...
 ..das wir kurz darauf erreichten
Über Röshof und Buhlsbach kamen wir nochmals durch ein sehr idyllisches Waldstück, ehe wir Lehrberg erreichten. Leider war die Kirche bereits wieder geschlossen. Den Stempel müssen wir uns ein anderes Mal holen. Janina war bereits da und wir kehrten noch im Gasthof Kern zu einem Weizen ein. An einem Samstag Spätnachmittag ist es in Lehrberg wie ausgestorben. Wir nehmen an, dass sich, seit die Bundesstraße einen großen Bogen um Lehrberg macht, nur noch wenige Auswärtige in den Ort verirren. Schade.


Pfarrkirche St. Margarethen mit der alten Brauerei Rau
leider standen wir am Ziel schon wieder vor verschlossenen Türen
 Gedenkstein an die Opfer der verheerenden Gasexplosion vom September 2006, die Trauer und Leid über die Gemeinde Lehrberg brachte
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen. Herr, lass sie ruhen in Frieden

 Nach 28 Kilometern der verdiente Lohn auf der schönen Sonnenterrasse im Gasthof Kern
Gegen 18.30 Uhr waren wir dann zu Hause. Ein schöner Pilgertag bei herrlichstem Wanderwetter war zu Ende.

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