Nachdem das Wetter die letzten Tage prima war, haben wir von Petrus auch ein solches erhofft - war aber nix G'scheits. Regen zwischen Roßtal und Wendsdorf sowie Bürglein bis Heilsbronn.
Aus diesem Grund haben wir auch auf einen Abstecher nach Buttendorf verzichtet. Dort befindet sich eine kleine Kirche, St. Ägidius, wobei das Patrozinium bis heute zwischen St. Ägidius und St. Jakobus umstritten ist. Wäre sehenswert gewesen, aber angesichts des zu diesem Zeitpunk heftigen Regerns, der uns Dank Gegenwind auch noch unangenehm ins Gesicht peitschte, haben wir auf diesen "Schlenkerer" verzichtet. Aber davon haben wir uns nicht unterkriegen lassen, im Gegenteil, gut gelaunt und in bester Verfassung haben wir Heilsbronn erreicht. Schade nur, dass das Münster geschlossen hatte.
Morgenstimmung im Faberpark
Das erste Mal zeigt die Muschel den Weg
Um 9.00 Uhr trafen wir uns auf dem Neuwerk-Steg über die Rednitz beim Scherenschleifer. Nun ging es endlich los, ein erster Test
über 30 km. Petrus meinte es (noch) gut mit uns. Entgegen der Ankündigung
blinzelte sogar ab und zu die Sonne durch die Wolken.
"Jakobs-Platz" in Deutenbach
Über Deutenbach erreichten wir nach einer ¾ Stunde Oberweihersbuch. Die Kirche wurde 1928 errichtet, das Jakobspatrozinium in Erinnerung an die ehemalige Jakobuskapelle in Deutenbach gewählt. Stolz holten wir unseren ersten Stempel und trugen uns ins Gästebuch der Kirche ein.
Weiter ging es durch den idyllischen
Locher Grund. Über Unter- und Oberbüchlein erreichten wir Sichersdorf. Von dort
aus ging es durch den Wald nach Weitersdorf. Petrus hatte inzwischen seine
Meinung zum Wetter geändert. Ab 11.00 Uhr begann es zu regnen. Wir erreichten
Weiterdorf und holten uns den Schlüssel für das Kirchlein St. Ägidius, dessen
Ursprung bereits aus dem Jahre 1234 stammt.
Der Weg ist das Ziel
St. Ägidius in Weitersdorf
Roli sperrt die Kirchentür mit dem Schlüssel auf, den wir zuvor bei Frau Schuhmann abgeholt haben
Am Bahnhof Roßtal machten wir kurz
Mittag. Eine richtige Vesperstimmung machte sich bei dem nasskalten Wetter dennoch
nicht breit. Bereits nach 20 Minuten gingen wir weiter ins Zentrum von Roßtal.
Die Ursprünge der Pfarrkirche St. Laurentius stammen um das Jahr 1020.
Roßtal, St. Laurentius
Empfangen wurden wir mit einem Orgelkonzert. Einen kleinen Mitschnitt davon gibt es unter http://youtu.be/za5PnkIeg-Q Um 12.45 Uhr hatten wir unseren zweiten Stempel.
Ortsausgang von Roßtal - die Hälfte ist geschafft
Auf einer Hochebene über Wiesen und
Felder ging es weiter nach Fernabrünst. Ein kalter Westwind und der Regen
machten uns zu schaffen. Den kleinen Umweg über Buttendorf (Jakobskirche aus
dem 14. Jh.) haben wir uns aufgrund des Wetters schweren Herzens erspart. Nach
Fernabrünst ging es hinunter in den Mühlbachgrund nach Wendsdorf.
Strömender Regen tat unserer guten Laune keinen Abbruch
Pause in einem regengeschützen "Bushäusle" in Wendsdorf
In der
Bushaltestelle machten wir eine zweite Vesperpause. Währenddessen wurde das
Wetter wieder besser. Es klarte tatsächlich wieder auf. Hatte Petrus doch ein
Einsehen? Gegen 14.30 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg.
Wegweiser in Bürglein
Der nächste Ort war Bürglein. Die dem
Johannes dem Täufer geweihte Kirche war leider verschlossen. Während wir noch
überlegten, ob wir den Schlüssel vom Messner holen sollen, begann es wieder zu
tröpfeln. Die Regenpause hatte gerade einmal 30 Minuten gedauert. Wir
entschieden uns daher, weiter zu gehen.
"Friedenseiche" in Bürglein
Der Weg durch den romantischen
Kettelbachgrund war einer der Highlights auf dieser Etappe. Wie schön wäre es
hier erst bei Sonnenschein gewesen.
Näher und näher kamen wir unserem
Ziel, bald schon sahen wir die ersten Gebäude von Heilsbronn.
Um 16.32 Uhr
erreichten wir den Ortsrand von "Gloschder", nach 30 Kilometern und 7,5 Stunden (inkl. Pausen und Besichtigungen). Schnell hinunter zum Münster, doch eine herbe
Enttäuschung sollte noch folgen. Das Münster war schon zugesperrt. Im März ist
ab 16.00 Uhr geschlossen, damit hatten wir ehrlich nicht gerechnet.
Leider schließt das Münster bis 31. März schon um 16 Uhr
Zwar etwas verärgert und enttäuscht darüber, dass das Münster - und das
ist ja nicht irgend eine Dorfkirche - schon so zeitig schließt aber
trotzdem froh und stolz darauf, das für diesen Tag gesteckte Ziel
erreicht zu haben, belohnten wir uns im Gasthaus Adler mit zwei Bieren
und "Cordon Bleu" bzw. Braten - und die Welt war wieder in Ordnung.
Um 18.47 Uhr ging unsere S-Bahn
zurück nach Nürnberg. Am Bahnhof in Heilsbronn trafen wir dann noch drei
Mädels, die nach Nürnberg zum Junggesellinnen-Abschied wollten. Der Braut
spendierten wir die Fahrt nach Nürnberg, in dem wir ihr 2 Klopfer zu je EUR
3,-- abkauften.
Nach
einem Abschieds-Schnäpsle in der S-Bahn waren wir um 19.15 Uhr zurück
in Röthenbach. Im Bus erlebt Roli dann noch eine Überraschung: Unsere
Gemeindereferentin Irene Keil war mit
den Kommunionkindern von St. Walburga an diesem Tag ebenfalls von Eibach
bis
Roßtal gelaufen, allerdings erst am Nachmittag. In Oberweihersbuch
hatten sie
unseren Eintrag ins Gästebuch gelesen.
Was hat uns dieser Tag
gebracht?
Nun, zunächst die
Erkenntnis, dass 30 km für uns körperlich keine Herausforderung sind. Natürlich
waren wir groggy, aber nicht kaputt. Keine Blasen, Gelenke in Ordnung, kein
Muskelkater. Diese Erkenntnis war für uns wichtig, wenn wir im Mai von Nürnberg
nach Ulm laufen möchten.
Zweitens, stundenlanges
Laufen im Nieselregen macht keinen Spaß. Dank guter Bekleidung kamen wir
trocken aber am Ziel an. Einige Punkte an der Ausrüstung werden wir dennoch
verbessern.
Drittens, viele schöne
Erlebnisse, wie die Orgelmusik in St. Laurentius, Gespräche mit
Stammtischbrüdern in Heilsbronn, der Junggesellinnen-Abschied und Irene mit den
Kommunionkindern im Bus.
Auf alle Fälle sind wir nun
heiß auf die nächste Etappe. Am 29.03. geht es von Heilsbronn nach Lehrberg.
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