Pünktlich um 09:00 Uhr starteten wir am 12.04.2015 zu unserem Warm-up. Wir wollten von Eibach nach Abenberg laufen (etwa 27 km), zunächst durch den Rednitzgrund bis kurz vor Schwabach und dann weiter auf dem Jakobsweg, der über Gunzenhausen, Nördlingen und Neresheim nach Ulm führt. Eigentlich wollten wir im vergangenen Jahr diese Route nach Ulm gehen, ehe wir uns kurzfristig für Rothenburg entschieden.
Den
Rednitzgrund erreichten wir nach etwa 1,5 km. Der Wiesengrund zieht
sich als grünes Band von Stein eigentlich bis Roth. Nach 6,5 km
erreichten wir die Wehrkirche in Katzwang, die wir wegen eines
Gottesdienstes nur von außen besichtigen konnten. Wir nutzten diese
Besichtigung zu einer kurzen Trinkpause.
Weiter
ging es bis zum Zusammenschluss von der Schwabach in die Rednitz (bei
km 9). Bei der Rennmühle (km 10) trafen wir auf den Jakobsweg. Durch ein
Gewerbegebiet und weiter an der Schwabach entlang erreichten wir nach
12,5 km die Innenstadt von Schwabach.
Marktplatz in Schwabach |
In St. Sebald, Wolfis Pfarrgemeinde seiner Kindheit und Jugend, hielten
wir kurz an und zündeten ein Kerzchen an. Es war genau 12:00 Uhr, der
Gottesdienst der Erstkommunion war gerade vorüber und es roch noch nach Weihrauch.
Weiter ging es zur Stadtkirche, die wegen Renovierungsarbeiten aber leider
geschlossen war. Somit gab es auch keinen Stempel für unseren Pilgerpass. Dies
werden wir aber irgendwann noch nachholen.
St. Sebald |
Es folgte der langweiligste Teil der Strecke, der Weg aus
Schwabach heraus. Hierzu gab es zwei Alternativen. Wir wählten wahrscheinlich
die nicht so schöne über Nördlinger Straße und Rittersbacher Straße. Bei km
14,7 bogen wir in einem Feldweg ein und kamen in den Ortsteil Uigenau. Kurz
nach der Autobahn kamen wir bei km 16,1 an eine Bank mit einer schönen Aussicht.
Es war 13:00 Uhr, Zeit zum Mittag machen.
Auf dem Jakobsweg kurz vor Uigenau |
Frisch gestärkt ging es über Haag weiter nach Kammerstein/Neppersreuth.
Dort steht eine neue Jakobskapelle aus Holz (km 19,4). Hier bekamen wir unseren
zweiten Stempel. Außerdem unterhielten wir uns mit einem älteren Ehepaar, die
einen Sonntagsspaziergang machten.
Jakobuskapelle bei Neppersreuth |
Nach Neppersreuth mussten wir kurz auf einer Teerstraße
gehen, bald aber schon wieder auf einem Wiesenweg. Überhaupt hatte wir heute
von der Streckenführung sehr viel Wald und Wiesenwege und nur sehr wenig
Asphalt. So hätten wir uns das letztes Jahr öfters gewünscht.
Auf dem Jakobsweg kurz vor Mildach |
Nach knapp 21 km sahen wir zum ersten Mal unser Etappenziel
in der Ferne, die Ruine der Burg Abenberg. Zunächst kamen wir noch nach Mildach
(km 22), wo scheinbar die Farbe rosa in ist. Zumindest muss es diese im
Sonderangebot gegeben haben. Ein ganzen Gehöft war so gestrichen.
Nach Mildach sind wir dann das erste (und einzige Mal)
falsch abgebogen. Daran war allerdings nicht die auf dem ganzen Weg vorbildliche
Markierung Schuld. Wir waren einfach zu sehr im Gespräch vertieft. Beim km 23
machten wir noch eine Trinkpause mit Blick auf die Solarzellen in Haubenhof. Es
lebe die Energiewende. So kann man auch die Landschaft verschandeln. Weiter
ging es durch den Steckerlas-Wald und nach 25 km lag Abenberg vor uns.
Wir mussten nur noch den Berg
hinauf, dann hatten wir das Ziel,
die Jakobus-Kirche in Abenberg erreicht. Wir gingen nochmals in uns, ein
nervöser Besucher, der hektisch Fotos machte und mit seinen klappernden
Schuhen permanent auf- und ab hastete, störte die Besinnlichkeit
allerdings etwas.
Immerhin holten wir uns den dritten Stempel ab.
Monokultur: Steckerlaswald |
Heiliger Jakobus in der Jakobuskirche in Abenberg |
Danach – es war inzwischen 17:00 Uhr - bestellten wir
telefonisch den Bus und gingen ins Gasthaus „Zum goldenen Stern“, welches
nächste Woche allerdings schließt, zum Abend essen. Entsprechend klein war nur
noch die Speisekarte. Für Wolfi gab‘s ein Schnitzel, für mich Brezenknödel
geröstet mit Egerlingen.
Gegen 18:30 Uhr kam der OVF-Bus (ein Taxi) und fuhr uns für
EUR 3,30 nach Roth. Nachdem wir dort fast 30 Minuten auf die S-Bahn warten
mussten, genehmigten wir uns noch ein Helles im Biergarten der Bahnhofs-Gaststätte.
Um 19:31 waren wir zurück am Bahnhof Eibach. Insgesamt waren wir etwa 28 km zu
Fuß unterwegs, Wolfi sogar noch mehr, da er ja zu mir gelaufen war.
Schäden am Fahrgestellt gab es keine, weder bei Wolfi noch
bei mir. Das Wetter war ideal, häufig bewölkt und daher nicht zu warm. So
könnte es in Schweiz auch sein, zumindest wenn wir laufen. Eigentlich könnten
wir sofort mit dem Schweizer Jakobsweg loslegen. Aber das dauert noch bis Mitte
Mai.
Abschlussbier in Roth |
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